Speichen reißen ab
#11
hi.
Also mir sind vor kurzen bei meinem NCM Prague mach 3300km die erste Speichen gebrochen. Der Händler hat mir direkt 10neue gesendet, die ich auch gleich verbaut habe. Bis jetzt habe ich ruhe.

gruß
#12
(04-08-2019, 19:36)Rad1947 schrieb: 225x2,33 wären aber unterschiedlich in der Länge je nach Position.
Kann ich nicht nachvollziehen.

Die Speichen auf der Seite mit der Kassette/Schraubkranz haben eine andere Länge als die auf der Nabenseite mit der Bremsscheibe. Da die Felge nachher mittig auf der Nabe sitzen sollte, wird der Unterschied bei asymetrischer Nabe durch die Verwendung unterschiedlicher Speichenlängen kompensiert.
Das sind vermutlich nur 2mm Unterschied und 214 auf der einen und 215 auf der anderen Seite. Ggf. geht das aber auch so. Die Spannung muß halt am Ende stimmen und das ohne Knirschen und Knarrzen. Nicht das die Dinger dann demnächst am Nippel abreißen ;)
[-] Die folgenden 3 Benutzer sagen Danke zu PHE70 für diesen Beitrag:
  • Kubi56, Rad1947, ThunderTiger
#13
(05-08-2019, 12:32)PHE70 schrieb:
(04-08-2019, 19:36)Rad1947 schrieb: 225x2,33 wären aber unterschiedlich in der Länge je nach Position.
Kann ich nicht nachvollziehen.

Die Speichen auf der Seite mit der Kassette/Schraubkranz haben eine andere Länge als die auf der Nabenseite mit der Bremsscheibe. Da die Felge nachher mittig auf der Nabe sitzen sollte, wird der Unterschied bei asymetrischer Nabe durch die Verwendung unterschiedlicher Speichenlängen kompensiert.
Das sind vermutlich nur 2mm Unterschied und 214 auf der einen und 215 auf der anderen Seite.  Ggf. geht das aber auch so. Die Spannung muß halt am Ende stimmen und das ohne Knirschen und Knarrzen. Nicht das die Dinger dann demnächst am Nippel abreißen ;)
 
War wohl abgelenkt. Sollte 224 und 226 heißen.
[-] Die folgenden 3 Benutzer sagen Danke zu PHE70 für diesen Beitrag:
  • Christtcwhm, pepe_1965, Rad1947
#14
Unser Moscow hat jetzt ca. 500km auf dem Tacho, sodass sich die ein oder andere Speiche noch gesetzt haben müsste. Meines Erachtens sollte man gerade an einem MTB, welches eine höhere Belastung als ein City- oder Trekkingrad aushalten muss, die Speichen nicht vernachlässigen. Muss aber jeder selbst wissen.
Ein einfaches Tensiometer ist recht leicht erklärt. Eine definierte Feder, deren Federkennlinie bekannt ist, drückt auf die Speiche und generiert einen Ablesewert. Mit dem Ablesewert kann man anhand einer mitgelieferten Tabelle (tensiometerspezifisch) nachsehen, in welchen Bereich für den Speichendurchmesser sich die einzelne Speiche befindet. Am unteren Ende, schon ausserhalb oder im mittleren, im höherem Bereich. Erfreulich bei unserem noch jungen Moscow, die Streuung der Speichenspannungen untereinander war nicht sehr groß. Eventuell deshalb, weil die Endmontage schon bei Sachsenring vorgenommen wurde „Hergestellt in Europa“. Allerdings nach der Tensiometertabelle für diesen Durchmesser ziemlich am unteren Ende.

Wer sich mit dem Gedanken trägt die Speichenspannung selbst zu überprüfen und ggf. selbst korrigieren zu wollen, hier meine Vorgehensweise dazu.

Der von @apple65 für gut befundene und deshalb anschliessend von Lidl verkaufte Montageständer hilft ungemein, wenn man nicht in der Froschhaltung arbeiten möchte. Wink   Alle Speichen je Felgenseite durchnummeriert, um eine eindeutige Zuordnung zu erhalten. Die Vorbereitung kostet leider mehr Zeit als die eigentliche Messung und Korrektur. Aber einmal richtig gemacht hat man Ruhe.
Den Ist-Zustand aller Speichen, je Seite, mit dem Tensiometer gemessen und in eine Tabelle eingetragen. Anschliessend mit dem Speichenschlüssel (Nippelspanner) rundum jede Speiche auf Ablesewert Tensiometer 64-65 erhöht. Das entspricht für eine 2,3mm Speiche wie beim Moscow einem guten Wert in der Mitte. Nicht zu weich, nicht zu hart gespannt.
Wie man anhand der Tensiometertabelle sehen kann entspricht eine Erhöhung des Ablesewertes von 60 auf 65 gleich einer Verdopplung der Vorspannung.   
 

Fortsetzung ...

Fortsetzung ...


Angehängte Dateien Bild(er)
                       
Beste Grüße
Gerhard

Bavarian Fox (Cruiser), NCM Aspen+

























[-] Die folgenden 12 Benutzer sagen Danke zu gerhard23 für diesen Beitrag:
  • apple65, chris, Christtcwhm, Der Westerwäller, Kubi56, mango, Mooskauer, pepe_1965, Rad1947, ThunderTiger, Waldkäfer, wobbel
#15
Vielen Dank für die ausführliche Anleitung. Super.
Hab ich gestern so gemacht obwohl ich den Beitrag eben erst gelesen habe. Hatte Streuung von 51 bis 72 was auch die Brüche erklären würde. Habe jetzt alle auf ca. 65 eingestellt und hoffe das ich Ruhe habe.
Mein Kollege fährt das NCM Venice plus schon seit 2 Jahren bei mittlerweile 8000km auf dem Tacho. Hat nie irgendwas gemacht oder machen lassen an den speichen. Einfach nur fahren und noch nie Probleme gehabt. Haben heute bei ihm gemessen und da liegen die Werte alle um die 65. Ich sag mal Glück gehabt.
Allen ein schönes Wochenende gewünscht
#16
Das man die Spannung der Speichen mit einem Tensiometer messen kann, wußte ich nicht.
Hier im Forum bekommt man immer neue Erkenntnisse.
Auch meinen Dank für die detaillierten Erklärungen.
Meine Frage lautet, welches Messgerät benutzt Ihr?
Habe mal bei Google nachgeschaut, die Preisspanne beläuft sich zwischen 20 bis 100 Euro.
Wo liegt der Unterschied?
Vielleicht auch einen Link.
Danke
#17
(09-08-2019, 13:32)Rad1947 schrieb: Das man die Spannung der Speichen mit einem Tensiometer messen kann, wußte ich nicht.
Hier im Forum bekommt man immer neue Erkenntnisse.
Auch meinen Dank für die detaillierten Erklärungen.
Meine Frage lautet, welches Messgerät benutzt Ihr?
Habe mal bei Google nachgeschaut, die Preisspanne beläuft sich zwischen 20 bis 100 Euro.
Wo liegt der Unterschied?
Vielleicht auch einen Link.
Danke

Da ich das mit dem Tensiometer ausgelöst habe ... Smile Nein stimmt nicht ganz, @apple65 zur Ehre hatte schon mal seine Messung in den Anfängen des Forums vorgestellt. Bier 
Muss auch mal gesagt werden.

Ich habe das Gerät von Radon für 39,90€.
https://www.bike-discount.de/de/suche?q=...ensiometer

Man kann auch sehr viel mehr für ein Tensiometer ausgeben, wobei alle im unteren und mittleren Preisbereich eh nach dem gleichen Prinzip arbeiten. Wie oben beschrieben drückt man mittels einer eingebauten Feder auf die Speiche. Wie weit die Speiche sich dann verformen lässt, ist ein Indikator für die Speichenspannung. Harte Speiche kaum Auslenkung, weiche Speiche höhere Durchbiegung. Der abgelesene Meßwert auf dem Tensiometer zeigt in der Spalte rechts daneben (2,3mm Speiche) indirekt welche Vorspannung vorliegt. Im unteren Bereich, in der Mitte oder dem oberen Bereich. Die Zahlenangabe, Einheit beim Radon, ist in kgf angegeben. Kann man durch Multiplikation mit 9,81 in unsere bekannten Nm umrechnen.
Nm ist wiederum keine direkte Kraftangabe, sondern ein Drehmoment. Wie man das Drehmoment in eine Vorspannkraft umrechnet, würde jetzt hier nur zu mehr Verwirrung führen. In dem Zusammenhang auch eher unwichtig.
Jedem Tensiometer ist eine spezifische Tabelle für genau diesen Tensiometertyp beigelegt. Der Grund dafür ist, dass jeder Hersteller eigene Federn mit unterschiedlicher Federkraft, Federkennlinie zur Messung verwendet. Die Federn der jeweiligen Tensiometer werden an Referenzspeichen, deren Vorspannung bekannt ist, eingestellt.

Ich denke, für unsere Zwecke reicht ein preiswertes Tensiometer allemal. An unserem verflossenen Milano habe ich versuchshalber an jeder Speiche noch dreimal gemessen. Die Wiederholbarkeit des Ablesewertes war so gut, dass ich mir den Aufwand am Moscow jetzt geschenkt habe.
Beste Grüße
Gerhard

Bavarian Fox (Cruiser), NCM Aspen+

























[-] Die folgenden 4 Benutzer sagen Danke zu gerhard23 für diesen Beitrag:
  • Christtcwhm, LCSnake, Rad1947, Waldkäfer
#18
So, meine Speichen für mein Venice 28 Zoll sind heute geliefert worden, welche ich sofort verbaut habe. Zwei Speichen waren am Hinterrad auf der Motorseite gebrochen. Die bestellten passen ohne Probleme und waren schnell verbaut. So weit, so gut.

Dann mit dem neuen Tensiometer schnell die aktuelle Speichenspannung gemessen und los ging es.

Auf Kassetten Seite war die Speichenspannung zwischen 64-66, was meines Erachtens ok war.

Auf der Bremsscheiben Seite dagegen war eine hohe Streuung zwischen 55-62 vorhanden. Hier habe ich die Speichen auf eine einheitliche Spannung von 65 gebracht.

Dann der Schock beim Radtest. Eine extreme 8er drin. Wie gut das ich mir gestern noch ein paar Videos zum Thema Laufrad zentrieren angeschaut habe. Mit etwas Nachzentrierung habe ich den 8er gut rausbekommen und das Rad läuft nun wieder einigermaßen rund.

Am Vorderrad und unseren anderen NCM Räder ändere ich erstmal nichts an der Speichenspannung, solange es keine Probleme gibt.

Nochmal vielen Dank für die super Tipps und Hilfen…

Speichen:
https://www.ebay.de/itm/272394578042

Video Laufrad zentriert:
https://www.youtube.com/watch?v=U1EpTSrfu-Q
[-] Die folgenden 1 Benutzer sagten Danke zu NongJo für diesen Beitrag:
  • PHE70
#19
(09-08-2019, 23:07)NongJo schrieb: ...
Auf der Bremsscheiben Seite dagegen war eine hohe Streuung zwischen 55-62 vorhanden. Hier habe ich die Speichen auf eine einheitliche Spannung von 65 gebracht.  

Dann der Schock beim Radtest. Eine extreme 8er drin.
...


Dass man sich einen Seiten- oder Höhenschlag einfängt kann passieren. Sollte man nachher überprüfen. Aber da man sich idealerweise in die Mitte der für diesen Dm vorgesehen Spannung gelegt hat, reicht oftmals schon eine 1/4 Umdrehung an Nachspannen oder Entlastung einzelner Speichen, um den Schlag herauszuziehen.
Beste Grüße
Gerhard

Bavarian Fox (Cruiser), NCM Aspen+

























#20
Mein Prague wird jetzt abgeholt und komplett überprüft. Vielleicht bekomm ich auch ein neues Rad.
Muss echt sagen, ein top Service !


Gehe zu:


Benutzer, die gerade dieses Thema anschauen: 1 Gast/Gäste