NCM Moscow Motor setzt aus
#11
Könnte einmal jemand von den elektrotechnisch versierten Leuten ein wenig erklären, wie die Geschwindigkeitssteuerung grundsätzlich an unseren NCMs funktioniert?
Was passiert mit Strom und Spannung wenn die Geschwindigkteitsstufen durchgeschaltet werden? Wie kommen dann die Unterstützungsstufen Eco bis Power ins Spiel?
Werden als Sollwerte bei den jeweiligen Geschwindigkeitstufen Drehzahlen hergenommen?
Wäre bestimmt für viele sehr interessant, wenn das mal so erklärt würde, dass es auch ich sag mal Hobby-Elektroniker wie ich nachvollziehen können.  Angel
#12
Ich habe den Thread eröffnet und möchte über weitere Erfahrung an meinem steilen Testberg berichten: Mit Unterstützung Stufe 1 und Drehmomentvorwahl 1 hat es deutlich länger gedauert, bis der Motor ausgesetzt hat. Beim nächsten Mal versuche ich es mit Drehmomentvorwahl 3 in der Hoffnung, eine bessere Unterstützung durch den Motor zu erhalten.
Eine Antwort auf den Beitrag von sturzflug 11 wäre für das Verständnis sehr hilfreich.
#13
Hallo,
habe etwas gegoogelt und bin auf ein Forumthread gestoßen wo das Prinzip erklärt wird.
Hier die Frage:

Quote:

Hallo NG, 

mich beschäftigt schon seit längerem die Frage, warum ein Elektromotor 
bei steigender Belastung mehr Strom zieht, aber irgendwie habe ich in 
der Literatur noch keine zufriedenstellende Erklärung dazu gefunden. 

Es heißt zwar immer, dass der Stromfluss dem Drehmoment proportional 
ist - aber welcher physikalische Sachverhalt ist dafür verantwortlich, 
dass, wenn ich den Motor belaste, er dann einen größeren Strom zieht? 
Ich meine damit den genauen Mechanismus, der hinter I~M steckt. Dies 
hängt doch irgendwie mit der induzierten Spannung zusammen, oder? 

Gibt es hierbei Unterschiede zwischen Gleichstrom-, Synchron- und 
Asynchronmaschinen? 


Und hier die Antwort:

Man kann das mit dem Energiesatz begründen. Am Besten betrachtet man



zunächst einen idealisierten Nebenschlussmotor mit dem Innenwiderstand 0. 



Ein solcher Motor wirkt auch als Generator und erzeugt eine Gegen-EMK. 

Nehmen wir an, dass bei einer bestimmten Drehzahl die Gegen-EMK genauso 

groß wie die Klemmenspannung wäre. Dann würde kein Strom fliessen. 

Diese Drehzahl ist aber nur erreichbar, wenn es keine Reibung gibt. 



Je grösser die Reibung oder die Belastung wird, um so grösser wird die 

Energieabgabe und -aufnahme. Da die Klemmenspannung konstant ist, muss der 

Strom steigen. 



Wäre der Innenwiderstand des Motors 0, dann wäre das Drehmoment beliebig 

gross und die Stromaufnahme bei beliebig hoher Belastung beliebig hoch und 

die Drehzahl konstant. 



In (billigen) Plattenspielern usw. nutzt man das aus, man speisst den 

Motor mit einer elektronischen Spannungsquelle mit negativem 

Innenwiderstand, und kompensiert so den Innenwiderstand des Motors und 

erhält lastunabhängige Drehzahl. 



Bei Nebenschlussmotoren und (A)Synchronmotoren ist es komplizierter. 



Generell ist aber die magnetische Kraft dem Stromfluss proportional, und 
damit das Drehmoment an der belasteten Achse ebenfalls. 
#14
Ich glaube auf eine Erklärung bezüglich der Ansteuerung können wir lange warten.
Ich erkläre es mir so: die 6 Unterstützungsstufen regeln die Geschwindigkeit also z.B.: 1- 12 km/h; 2 – 16 km/h …. die Beschleunigungsstufen/Drehmomentvorwahl reduzieren die Leistung z.B. 3 = 100%; 2 =85%; 1 = 70 %  

Also würde (wenn es richtig ist) die Beschleunigungsstufen/Drehmomentvorwahl die Stromstärke bis zur eingestellten Geschwindigkeit etwas reduzieren. Ergo reduziert man dieses auf 1, wenn man die Reichweite erhöhen möchte bei mehr Eigenanteil.

Also am Berg Beschleunigungsstufen/Drehmomentvorwahl auf 3 und die Unterstützungsstufe nur soweit wählen, wie man selbst auch in der Lage ist dieses Tempo zu halten. Also nicht auf 6 stellen und nur mit 13 km/h den Berg hochfahren. Sonst versucht das System deutlichst schneller zu werden und schafft es einfach nicht. Dabei würde man nur sinnlos Energie in den Motor pumpen und da verpufft die Leistung dann in Wärme was zur Abschaltung des Systems führt.

Da die Systeme unterschiedlich sein können, könnte man die 6 Stufen mal in der Ebene testen (Pseudopedalieren) um die Geschwindigkeiten der einzelnen Stufen herauszufinden; die man dann am Berg auch einstellen sollte.

Ich war übrigens am Wochenende im Sauerland (da sind dann schon mehr als nur „Hügel“) und bin dort Strecken gefahren, die ich früher nur geschoben habe. Selbst „drahtige Kerle“ sind dort eher hochgekrochen denn gefahren Wink

Das geht also besser als von mir gedacht. Man muss allerdings schon selbst etwas tun und den Motor gut unterstützen; sowie die Stufen sinnvoll nutzen. Wer natürlich in einem solchen Gebiet wohnt oder permanent fährt, sollte überlegen ob nicht ein deutlich teureres Produkt für ihn die bessere Wahl sein könnte (das hört ja nicht bei Motor auf - Stichwort: Bremsen werden hier auch sehr wichtig) Wink Bei der Berechnung der Geschwindigkeit würde ich auf die "Drehzahl" tippen - aber alles nur eine vorsichtige Vermutung meinerseits Bier
Beste Grüße
Chris

Pack den Akku in´s Bike und genieße die Natur!
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#15
Sehr gut erklärt Bier
Mit Elektronik und Steuerungen habe ich nicht viel am Hut. Seit dem ich aber Pedelec habe, hab mich auch schon mit dem Thema beschäftigt. Wo liegen die Unterschiede zwischen Stromstufen und Geschwindigkeitsstufen Steuerung. Ich bin der Meinung, wenn man versteht, wie ein Gerät funktioniert, kann man es auch besser, efizienter einsetzen.
Nach dem was ich gelesen und  selber getestet/beobachtet habe, funktioniert unsere Steuerung so wie der @chris das geschildert hat.

Ich wähle die Geschw.-Stufe 3 und trete in die Pedale. PAS Sensor gibt Freigabe für den Controller. Der Controller sieht in dem Moment eine Aufgabe - den Motor, möglich schnell, auf ca. 18kmh zu bringen. Er liefert also Strom richtung Motor, um die Aufgabe zu erfüllen. Vieviel Strom er liefert ist abhängig von mehreren Faktoren - Gewicht des Fahrers, Steigung, aktuelle Geschwindigkeit. Wieviel Zeit er hat, um die Aufgabe zu erfühlen, konnte man nur sagen, wenn man die Kennfelder in der Steuerung kennt. Wie genau die Kennfelder aussehen weisst bestimmt niemand hier in Hannover. Wenn man das Verhalten ( bei pseudopedalieren ) beobachtet, versucht die Steuerung den Motor möglich schnell auf vorprogrammierte Drehzahl/Geschwindigkeit zu bringen, unabhängig davon, wie stark oder schnell man in die Pedale tritt.
Was wir wissen ( dank Beschreibung auf dem Controller ) der darf max. 14 Ampere ( Maximum Current ) an den Motor liefern. Die 14A darf er auch nur solange liefern, bis er seine vorprogrammierte Drehzahl/Geschwindigkeit erreicht hat.. Die 14A entscheiden auch über die Maximale Leistung, die ein Motor kurzfistig liefern kann ( von Gesetzgeber erlaubt ). In unsreem Fall hei0t es, der NCM Antrieb liefert max. ca. 504 Watt ( 36V x 14A ) . Bei vollem Akku sind es aber 588 Watt (42V x 14A), bei leerem Akku nur 434 Watt (31V x 14A). Sobald die nominale Drehzahl erreicht ist, heisst es für den Controller, jetzt Strom runterregeln, auf die von Programmierer festgelegte 7A (Rated Current, 7A x 36V = 252Watt ).

Was passiert jetzt ? 

Wenn wir faul sind und mit pseudopedalieren unterwegs sind ( Flachland, kleinste Kettenblat vorne und größte Ritzel hinten ), liefert der Controller ca. 7A an den Motor und versucht die programmierte Geschw. (18kmh) zu halten. Die Power-Anzeige schlägt voll nach rechts.
Wenn wir sportlich sind, größte Kettenblatt und kleinste Ritzel gewählt haben , viel Eigenleistung liefern, und ( Übersetzungsbedingt ) aus eigener Kraft an die 18kmh beschleunigen , reduziert der Controller den Strom ( die Power-Anzeige geht zurück, nach links ) und schaltet letztendlich die Unterstützung ab, sobald wir über die 18kmh kommen.

Was passiert jetzt am Berg ?

Man muss versuchen die Geschwindigkeit und die Untrstützungsstufen (1-6) miteinander synchroniesieren. Die Power-Anzeige darf nie ganz nach rechts ausschlagen, weil das bedeutet wir schieben unterbrochen 14A in den Antrieb. Kurzfristig ist das kein Problem, Controller und Motor werden nur bisschen wärmer als gewöhnlich.
Wenn der Anstieg nicht nur steil aber auch lang ( 3?, 7?, 20? minuten lang ) ist, der Controller liefert dauern 14A Strom, weil er versucht auf die programmierte Geschwindigkeit zu kommen und wir nur wenig Leistung ( Übersetzungs- und Kadenzbedingt ) liefern, es heißt unter 18kmh bleiben,, wird der Controller oder der Motor irgendwann zu heiß und schaltet er ab. Ob da ein Temp-Sensor drin ist oder die Bauteile Temperaturbedingt abschalten, kann ich nicht sagen. Da müssen wir den Programmierer fragen.

Die Drehmomentstufen (1-3 ) spielen hier natürlich auch eine, aber wesentlich kleinere Rolle .
Siehe, was der @chris schon oben geschrieben hat - max. Strom Stufe 3 100% , Stufe 2 sind dann nur 14A x 85% ...
Die reduzieren die Thermische Belastung am Berg, haben aber nicht so viel Bedeutung wie die Geschw.-Stufen.

Mit anderen Worten  - wenn man in den Bergen lebt, muss entweder ein Nabenmotor am Berg ordentlich unterstützen oder sich ein XDURO oder SDURO kaufen.

Ich hoffe, ich konnte Euch bisschen helfen, erklärt hab ich nach bestem Wissen und Gewissen ( bin aber nur ein Maschinenbauer, kein Elrktroniker, was ich geschrieben habe, bassiert auf dem was ich beobachtet habe und was Google mir beigebracht hat  )
Falls es falsch ist, bitte löschen oder vervollständigen..
Porsche 911 Haibike Edition  :D
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#16
Mal ins Blaue gefragt: Sind diese drei Drehmomentstufen nicht letztlich eine Stromstufensteuerung? Wie sonst sollten die unterschiedlichen Abstufungen realisiert werden, wenn nicht durch die Begrenzung des Maximalstroms? Falls ich da etwas falsch verstanden haben sollte, bitte ich um Nachsicht Angel
#17
Ja, da liegst Du richtig.
Porsche 911 Haibike Edition  :D
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#18
Ich bin zwar Moscow+ Neuling möchte aber meine Erfahrung vom letzten WE teilen.
Ich war im Deister (in der Nähe von Hannover) und an zwei Tagen habe ich insgesamt über 100 km und über 2300 m Höhenunterschied geschafft (die Höhen-Angaben laut meiner Android App "Locus Map").
Ich fuhr vorwiegend so:
- vorne immer 1. Gang
- hinten 1-3. Gang je nach Steigung
- Drehmoment Eco 1
- Unterstützung 1
- kräftig mitpedalieren
- die Geschwindigkeit zw. 9-12 km/h
- habe versucht, dass die Power-Anzeige max. 3 Balken aufwies
Ich muss sagen, dass ich keine Motoraussetzer hatte. Temperatur war um die 24 °. Übrigens mein Motor ist ein 12er.
Am Ende der jeweiligen Tagestour hatte der Akku noch zwei Balken.
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#19
Neuer Versuch: Drehmoment 1, Unterstützung 1, niedrigster Gang. Bei einer Steigung von ca. 15 % war wieder nach 5 min. Feierabend. Offensichtlich ist das Bike für Leute, die es als Mountainbike nutzen wollen, ungeeignet.
#20
Vermutlich ist Dein Motor einer der besonders empfindlichen, aber ansonsten hast Du wohl Recht und für Dein Streckenprofil wäre ein Mittelmotor die richtige Wahl.

Schilder dem Verkäufer mal Dein Problem, aber vielleicht sagen ja auch @Firma Rad-Wechsel  oder @Leon Cycle GmbH von sich aus hier mal was dazu.
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