Fragen Sie Frau Fernandez! (Oder: Ein Tag bei Leon Cycle)
#1
Wenn man wissen will, was einen erwarten kann im Schadenfall bei einem 1.600 €-eBike, das leistungsmäßig mit deutlich teureren Rädern konkurriert, wo der Hersteller dementsprechend mit spitzem Bleistift kalkulieren muss, wo also erfahrungsgemäß gerne beim After-Sales-Service gespart wird... wenn man also Angst hat, im Internet ein solches Bike zu kaufen, dann lese man meine Erlebnisse mit und bei Leon Cycle.


Am Freitag, den 19.07., verabschiedete sich mein Motor mit einem vorwurfsvollen Klackern. Am folgenden Tag funktionierte alles wieder, und ich machte frohen Mutes eine Tour – die allerdings vorzeitig an einem massiven Stein mit einem Platten endete. Nach erfolgter Reparatur kamen weitere Touren unter die Räder, alle völlig problemlos, bis am 01.08. der Motor erneut seinen Dienst quittierte, diesmal ziemlich hartnäckig; natürlich in freier Wildbahn, was eine recht schweißtreibende Heimfahrt bedeutete.

Nun stand das lang geplante Wochenende unserer Forums-Tour bevor, und ich als Gastgeber ziemlich rat- weil radlos. Daher rief ich am nächsten Tag (Freitag, den 02.08.) bei Leon Cycle an und geriet an Frau Fernandez, ihres Zeichens Kundenberaterin. Die (der Stimme nach junge) Frau war nicht nur ausgesprochen freundlich und hilfsbereit, sondern auch höchst kompetent. Doch als ihre Tipps zur Selbsthilfe wirkungslos blieben, schickte sie per eMail stante pedes einen Retourenzettel, mit dem ich das Bike (wahlweise nur Hinterrad) direkt einschicken konnte. Garantie war übrigens gerade ein paar Tage abgelaufen, sie sicherte mir dennoch volle Kostenübernahme zu.

Nun behagte mir der Gedanke ans Einschicken nicht sonderlich; abgesehen vom Problem der Verpackung und des Versands wäre ich bei unserer Forums-Tour definitiv ohne mein Moscow dagestanden. Dass sich @LCSnake für diesen Fall bereit erklärt hatte, sein eigenes Moscow zur Verfügung zu stellen, möchte ich an dieser Stelle nochmals ausdrücklich erwähnen. Aber ich wollte ihm wirklich nicht zumuten, mit zwei Bikes im Zug zu jonglieren, das wäre absolute ultima ratio gewesen.

Also blieb nur eins: am Morgen des 5. (Montag) kurz nach 4 Uhr (!) aufstehen, Moscow ins Auto und ab Richtung Hannover. Das Gebäude von Leon Cycle, bestehend aus einem Bürokomplex und einer großen Montage- und Lagerhalle, ist eher unauffällig in einem Gewerbegebiet am Rande der Stadt nahe der A2 gelegen. Um kurz vor acht kam ich dort an, es herrschte bereits rege Betriebsamkeit. Mit meinem Retourenzettel in der Hand fragte ich mich durch, sah ausschließlich in freundliche, hilfsbereite Gesichter und stand irgendwann vor einem netten jungen Mann, der offensichtlich "was zu sagen" hatte und der mal eben kurzerhand entschied, mein Bike noch "irgendwie dazwischen zu schieben".

Was mich enorm erleichterte. Ich hielt und halte das nämlich keineswegs für selbstverständlich, denn die Werkstatt hat ja auch ihre todo-Liste und offenkundig genug zu tun; es handelte sich einfach um eine besondere Nettigkeit, die mir die Hoffnung auf eine Teilnahme unserer geplanten Ausfahrt wieder nährte.

Entsprechend gut gelaunt fuhr ich zunächst einmal in die Hannoveraner Innenstadt, frühstückte ausgiebig und besuchte sodann das LC-Bikecafé in der Innenstadt. Auch hier das gleiche Bild: freundliches, aufgeschlossenes und kompetentes Personal, mit Liebe zubereiteter Cappucino, informative Gespräche. Die Attraktivität der dort wirkenden jungen Dame entzückte auch den einen oder anderen Moderator dieses Forums hier, aber jetzt geht es um den LC-Service! Tongue

Am frühen Nachmittag kam der ersehnte Anruf aus dem HQ, ich also nix wie hin. Der Motor war gereinigt worden, vorsichtshalber der Controller getauscht. Doch die Probefahrt gab Ernüchterung: das Geräusch, welches den Ursprungsschaden angekündigt hatte, war immer noch zu hören. Und auch hier machte der Betriebsleiter kurzen Prozess und entschied, das komplette Hinterrad samt Motor gegen ein brandneues Set zu tauschen. Wow!

Zwar musste ich nun noch eine weitere gute Stunde warten, aber dann durfte ich mein rundum restauriertes Bike wieder in Empfang nehmen: Controller neu, Hinterrad neu, dementsprechend Motor neu. Alles durchgesehen, festgezogen, korrigiert. Alles funktionierte. Zurück auf die Ladefläche und ab Richtung Heimat.

So ganz war die Geschichte damit noch nicht zuende. Wohl aber der erste Teil. Und da kann ich wirklich nur sagen: Hut ab vor diesem Service! Dass ein Direktversender mit erstaunlich preiswerten eBikes auch noch so einen schnellen, persönlichen, umfassenden, kulanten und freundlichen Service bietet, ist mehr als aller Ehren wert.

Das ist Spitze!
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Moscow+ 29" / 13.744 km (nur offroad)
Moscow +29" / 4.115 km
Moscow 36V 29" / 6.362 km

Mondraker Crafty XR | Cube Stereo Hybrid Pro
TurboAnt Thunder T1 | Mondraker Factor XR
Stevens E-Pordoi | Husqvarna MC8 | Diavelo e525m






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Fragen Sie Frau Fernandez! (Oder: Ein Tag bei Leon Cycle) - von Fullface - 15-08-2019, 13:15

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