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Silver
Wenn Du als Wanderarbeiter für € 300,-- im Monat arbeiten magst, keine Krankenversicherung brauchst, die Rentenkasse eh nicht in Anspruch nehmen willst, Umwelt- und Arbeitnehmerschutz für Dich nur unnötiger Tand sind, ok...
Wettbewerb kann nur bei annähernd gleichen Bedingungen funktionieren, wenn aber einer der Wettbewerber einen massiven Kostenvorteil hat, dann funktioniert das nicht mehr. Was meinst Du denn, warum es kaum mehr Textilproduzenten, Schuhproduzenten, TV-Hersteller, etc. in Deutschland und in Westeuropa gibt?!
Die Hersteller waren nicht schlecht, die Angestellten waren gut ausgebildet, nutzt aber eben nichts, wenn der billige Jacob nicht wirklich so viel schlechter ist, dafür aber eben wesentlich billiger produzieren kann.
Du kannst schließlich auch nicht einen fairen Wettkampf zwischen einen Motorradfahrer und einem Pedelec-Fahrer austragen, es sei denn, Du schaffst einen Ausgleichsfaktor.
Globaler Wettbewerb kann, ohne allgemeingültige Regeln und Grundlagen, nicht funktionieren, bzw wird immer zu Lasten der "teuren", europäischen Arbeitnehmer gehen... Letztlich irgendwann auch zu Lasten Deines Arbeitsplatzes!
Kleines Beispiel gefällig?!
Ein Freund ist Arzt in den U.S.A..
Man sollte ja annehmen, dass ein hochqualifizierter Arztjob nicht einfach so ins Ausland verlagert werden kann... Weit gefehlt! In seinem Krankenhaus wird das Ärzteteam in der Nacht auf eine absolute Minimalbesetzung reduziert. Nicht etwa, weil während der Nacht einfach keine Diagnose mehr gestellt wird und Notfälle einfach bis zum Morgen liegengelassen werden, nein, die Krankenschwestern erledigen diverse Dinge selbständig, bzw auf Anweisung eines Tele-Arztes... Und der sitzt in Indien, ist billig, spricht halbwegs englisch, bekommt per Datenleitung Röntgenbilder, etc, diagnostiziert und gibt dann entsprechende Anweisungen... Spart ordentlich Geld. Die Notfälle werden dann von den verbliebenen Ärzten am Fließband operiert.
Dass diverse deutsche Unternehmen ihre Callcenter auch bereits jetzt schon ins südosteuropäische Ausland verlagert haben ist ja auch schon bekannt. Große Softwarefirmen lassen billig in Indien programmieren, die Leute sind gut ausgebildet und eben vor allem billig, da in großen Mengen vorhanden.
Dass es die deutschen / europäischen Hersteller teilweise doch sehr mit den Preisen übertreiben steht auf einem anderen Blatt (günstige Fahrräder werden in Rumänien zusammengeklöppelt und dann mit Namen teuer verkauft), wobei ich allerdings deren Kalkulation nicht kenne, wirklich finanziell gesund sind die Hersteller ja wohl auch nicht.
Versteh mich nicht falsch, ich finde es grundsätzlich gut, dass es Konkurrenz gibt, die ist bekanntlich gut fürs Geschäft und auch für die Produkte, aber die Konkurrenz muss fair sein und wenn das objektiv nicht gegeben ist, dann, und nur dann, muss der Staat eben regulierend eingreifen.
In der fernen Zukunft werden wir durch Automation, etc eh alle keine Jobs mehr haben, da muss sich der Staat ohnehin etwas einfallen lassen, bis dahin aber sollte für fairness gesorgt sein!
Und, selbst wenn eine Steuer / Zoll kommt, die asiatischen Produkte werden ja immer noch billiger als die europäischen Hersteller sein, aber die Differenz kann man dann ggfls wirklich durch Service, Qualität oder Features ausgleichen.
Was die Multicopter angeht: gehört ja eigentlich gar nicht hierher, aber inwieweit bist Du denn jetzt durch die Änderungen wirklich betroffen?!
Das Gros der Regeln galt eigentlich vorher auch schon, Du durftest auch vorher schon nicht in der Nähe von Flughäfen, etc starten, das Nachbargrundstück zu überfliegen verbot vorher zumindest schon der Anstand, etc. Die meisten Multicopter, die von "Hobbypiloten" gestartet werden benötigen auch jetzt weiterhin keine Aufstiegserlaubnis, es wird auch keine Prüfbescheinigung benötigt (die ist nämlich erst ab 2kg notwendig, da liegen die meisten Geräte von Horizion, dji, etc. drunter), etc.
Eigentlich bleibt da nur eine Höhenbegrenzung von 100m (erzähl mir bitte, wie Du da das kleine Ding noch sicher steuern willst, komm mir aber bitte nicht mit FPV, das war vorher auch schon nur mit einer zweiten Person, die den Kopter selbst im Auge hatte, zulässig) und die Pflicht, ein unbrennbares Schild mit Anschrift am Fluggerät anzubringen.
Uihuihuih.... ;)
Die Aktionswut war blöd, etwas anderes war ja von dem Bayern Dummrind auch nicht zu erwarten, aber für die meisten Multicopternutzer ergeben sich eigentlich gar keine wirklichen Änderungen, immer unter der Voraussetzung, dass sie sich vorher auch an die bereits da geltenden Regeln gehalten haben.