Radon Speichentensiometer
#1
Es wird langsam Zeit an unseren Bikes einmal zu überprüfen, ob alle Speichen je Seite noch die gleiche Spannung innerhalb einer Toleranz aufweisen. Mich plagt etwas das schlechte Gewissen dies bisher vernachlässigt zu haben. Es geht nicht um den Absolutwert der einzelnen Speiche, nicht um einen bereits festgestellten Seiten- oder Höhenschlag sondern nur darum, ob man die ein oder andere Speiche noch etwas besser angleichen könnte.
Für eine Vergleichsmessung reicht m.E. so ein einfaches Tool.

Hat jemand Erfahrung mit o.g. Tensiometer?
https://www.bike-discount.de/de/kaufen/r...ter-694977

Alternativ gäbe es noch das ParkTool, welches vom Aufbau her gleich, aber schon doppelt so teuer ist.
https://www.bike-components.de/de/ParkTo...-1-p16026/
Beste Grüße
Gerhard



























#2
(28-04-2019, 16:19)gerhard23 schrieb: Hat jemand Erfahrung mit o.g. Tensiometer?

Vermutlich JA.
Fat guys need Fatbikes
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#3
(28-04-2019, 17:32)apple65 schrieb:
(28-04-2019, 16:19)gerhard23 schrieb: Hat jemand Erfahrung mit o.g. Tensiometer?

Vermutlich JA.

@apple65 danke Dir. Bier Seinerzeit kannte ich das Forum noch nicht, um Deinen Post mitzubekommen. So, wie Du es beschrieben hast, habe ich den Ablauf auch vor. Teil wird bestellt. Abhängig vom Ergebnis erfolgt dann der nächste Schritt, die Felge ggf. nochmal auf dem Zentrierständer zu überprüfen.

Es gibt da von ParkTool, falls noch nicht bekannt, eine Online-App, in die man die Messwerte eintragen kann.
Ist zwar für ParkTool entworfen, sollte aber auch mit anderen Tensiometern funktionieren.
Man kann die gewünschte max. Abweichung eintragen und erhält ein Radar-Diagramm, welche Speiche noch angeglichen werden kann/sollte.

https://www.parktool.com/blog/repair-hel...structions
Beste Grüße
Gerhard



























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#4
Das Radon Tensiometer kam schneller als gedacht. Da konnte ich gleich heute loslegen. Erstmal am Yakun Plain. Der Tage ist noch das Milano dran. Mal gespannt, welchen Einfluss der Nabenmotor am Hinterrad auf die Speichenspannung hat. Zumal das Milano schon einige Mehrkilometer als das Yakun vorweisen kann.

Die Speichen je Seite durchnummeriert für die Zuordnung der Messwerte.
Ein Excel Sheet für je 3 Messungen/Speiche, um die Wiederholbarkeit der Messung zu überprüfen. Das wird dann zukünftig nicht mehr notwendig sein.
Die ParkTool App war für die Auswertung nicht zu gebrauchen, da das ParkTool Tensiometer mit einer anderen Federvorspannung arbeitet und dementsprechend andere Ablesewerte generiert.

Beim Vorderrad des Yakun schaut es gut aus. Alle Speichen je Seite befinden sich sauber im akzeptablen 20% Toleranzfenster. Minimale Abweichungen untereinander. Die Vorspannung der linken Seite, ohne Bremsscheibe, könnte etwas höher sein. Für eine 2mm Edelstahlspeiche ist die Zugspannung von 1080N im Average eher Richtung unteres Limit, aber noch akzeptabel.
Hier werde ich gleichmässig minimal nachziehen.
Rechte Seite ist ok.

Am Hinterrad schaut es soweit auch gut aus, wenn man nur die Abweichungen der einzelnen Speichen einer Seite zueinander betrachtet. Auch hier sind alle Speichen innerhalb der 20%.
Weit weg von gut und böse.
An der Antriebsseite ist mit der Vorspannung von 1432N +/- nichts zu bemängeln. Eher könnte sogar noch leicht nach unten korrigiert werden.
Allerdings ist die Bremsscheiben-Seite mit 854N insgesamt von der Vorspannung her für eine 2mm Edelstahlspeiche definitiv zu weich eingestellt. Hier ist mir die Differenz zwischen beiden Seiten, zu Lasten der Stabilität der Speichen der Bremsscheiben-Seite, zu gross. Ergo Antriebsseite etwas vermindern, Bremsscheiben-Seite etwas erhöhen.

Das sind so meine Erkenntnisse aus einer ersten Messung. Wer sich mit dem Thema Speichenspannung schon intensiver befasst hat ... Vorschläge oder Kritik sind willkommen.


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Beste Grüße
Gerhard



























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#5
Hallo,
Perfekte Referenz Biggrin 
Solange da kein Schlag zu erahnen ist, würd ich das so lassen.
Bei montiertem Reifen hast je nach Druck ca. 200 N weniger an den Speichen..

mfg Martin
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  • gerhard23
#6
(30-04-2019, 20:05)Roots Rocker schrieb: Hallo,
Perfekte Referenz Biggrin 
Solange da kein Schlag zu erahnen ist, würd ich das so lassen.
Bei montiertem Reifen hast je nach Druck ca. 200 N weniger an den Speichen..

mfg Martin

Ja. Auch mein Gewissen ist beruhigt keine eklatanten Abweichungen einzelner Speichen gefunden zu haben. Ein möglicher Speichenbruch kommt in der Summe teurer als so ein Messgerät. Die Wintermonate bieten sich zudem für einen jährlichen Check an. Dafuer
Beste Grüße
Gerhard



























#7
Dann werde ich euch mal den Rest geben, vom Ergebnis her für das Milano. Meine ich natürlich. Biggrin

Tatsächlich hat sich bestätigt, dass am Hinterrad durch den HM die Streuung der einzelnen Speichen zueinander recht gross ist. Eventuell Setzeffekt einzelner Speichen durch das Gewicht des Motors?
Der Durchschnittswert der Bremsscheiben-Seite lag mit 56 Masseinheiten weit unter dem untersten Wert für eine 2,3mm Speiche. Nicht weich, sondern wachsweich. Das habe ich auch mit dem Speichenspanner festgestellt. Aber, die Kassettenseite lag mit ca. 383N ebenfalls am untersten Limit für diesen Speichendurchmesser.

Am Vorderrad waren die Werte nicht so gravierend niedrig. Die Bremsscheiben-Seite kam auf eine Vorspannung der Speichen von 608N. Liegt lt. Umrechnungstabelle im unteren Mittelfeld.
Die Gegenseite mit 382N allerdings wieder nur am unteren Rand.

Ungeachtet eines möglichen Seiten- oder Höhenschlags habe ich alle betroffenen Speichen erstmal auf einen möglichst gleichen Vorspannungswert gebracht. Sollte sich dann ein Schlag herausstellen, können einzelne Speichen immer noch unten oder oben nachkorrigiert werden.

Die blauen Zahlen in der Tabelle sind die nachgespannten Werte.


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Beste Grüße
Gerhard



























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#8
Ne Menge Arbeit.
Für mich als unbedarftem sehen die Ursprungswerte nicht sonderlich dramatisch aus. Einzig die Werte 55 und 56 fallen aus dem Rahmen. Das sind aber vielleicht genau die Werte die das Rad gerade laufen lassen.
Hab keine Ahnung wie wichtig das ist. Bei einem Speichenrad liegt es aber, meiner Meinung nach, in der Natur der Sache, dass, um möglichst genau zu zentrieren, eben auch unterschiedliche Werte bei einzelnen Speichen vorkommen.
Für mich war bisher nur wichtig keine Unwucht zu haben und das die Speichen nicht locker sind.
Lerne aber gerne dazu.
Trotzdem Dank für die ausführliche Darstellung.
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  • gerhard23
#9
(01-05-2019, 22:57)Kubi56 schrieb: Ne Menge Arbeit.
Für mich als unbedarftem sehen die Ursprungswerte nicht sonderlich dramatisch aus. Einzig die Werte 55 und 56 fallen aus dem Rahmen. Das sind aber vielleicht genau die Werte die das Rad gerade laufen lassen
...
@Kubi56 die Durchnummerierung dauert länger als die Messung selbst. Für jedes Tensiometer gibt es eine Umrechnungstabelle Ablesewert zu Vorspannungskraft. Für die 2,3mm Speiche beginnt für dieses Tensiometer der unterste Ablesewert bei 60.
Bedeutet, alles was darunter liegt ist für diesen Durchmesser viel zu weich eingestellt und wird in der Tabelle erst gar nicht mehr berücksichtigt. Je Teilstrich Ablesewert erhöht sich die Vorspannung um ca. 80N im unteren Bereich, im oberen Bereich steigt die Federkennlinie dann progressiv an. Zwischen Ablesung 66 und 67 sind es schon 160N Unterschied usw.
Ich hatte im Internet einmal Richtwerte für die Vorspannung einzelner Speichendurchmesser gefunden. Für Dm 2,3mm sollte der unterste Wert bei 1200N, der Normalwert bei 1300N und der Maxwert bei 1800N liegen. Davon bin ich immer noch ein gutes Stück entfernt und werde nochmal nachspannen. Gerade auf der Disc Seite Hinterrad war die Streuung, Ablesung 52 bis 60, zu gross.
Daher erschien es mir erstmal richtig alle Speichen auf die möglichst gleiche Vorspannung anzuheben. Im zweiten Schritt kann dann ein möglicher Seiten- oder Höhenschlag korrigiert werden. Das ist oft nur eine 1/4 Umdrehung des Nippelspanners. Bei manchen Speichen brauchte es dagegen zwei volle Umdrehungen, um die Vorspannung anzugleichen. Die lagen einfach zu weit weg.
Bei 3 Speichen hatte ich zudem eine leichte Durchbiegung, in der Mitte zwischen Kreuzungspunkt zu Nachbarspeiche und Felgenrand sehen können. Bin mir aber sicher, dass es nie einen äusseren Einfluss dafür gab. Hier werde ich nochmal in den Ursprungswerten nachschauen, ob es einen Zusammenhang zu einer besonders niedrigen Vorspannung gibt. Falls ja, hätte sich der Aufwand schon gelohnt dies noch rechtzeitig gefunden und nachgespannt zu haben.
Beste Grüße
Gerhard





























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