Moin Moin,
hab mich mit dem Thema leider ausführlich beschäftigen müssen.
Das NCM Hamburg wurde mir noch im ersten Jahr gestohlen.
Nachts, für 90 min allein gelassen, mit einem Zahlen-stahlseilschloss (am Zahlenschloss aufgebrochen) in einem frei einsehbaren beleuchteten Parkdeck ggü der Taxen an der Uni angeschlossen.
Vom Rad oder der Polizei hab ich nie wieder etwas gehört.
Die Versicherung sprang ein, worüber ich absolut dankbar bin, aber allein der Ärger und Aufwand... und die Monate der Überlegung wie weiter vorzugehen... ätzend
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Nach ein paar Monaten folgte der Kauf des NCM Moscow Plus
und des für recht sicher befundene Faltschloss von Crivit/Lidl,(an den Nieten überarbeitete Version) welches recht kompakt ist(Bügelschloss passt einfach nicht ordentlich ans Moscow) allerdings schlecht verarbeitet, sodass es doch deutlich umständlicher zu händeln (WD40 verbesserte das etwas) war als die Vorlage das Abus Bordo (welches ebenfalls im Haushalt vorhanden ist).
Ebenfalls nachts, an einer belebten, gut einsehbaren und ausgeleuchteten Kreuzung, ggü der Taxen, in 70m Entfernung zur nächsten Polizeistation für 2h abgestellt, wurde versucht das Fahrrad, welches mit einem anderen Rad zusammengeschlossen war(massives Kettenschloss), zu klauen.
Zum Glück wurde es beobachtet und die Polizei alarmiert, welche die Diebe auf frischer Tat, nach rund 10min(!), stellen konnte.
Mittels einer Eisenstange wurde tordiert, sodass der Gepäckträger verbogen war und ein Stück abbrach, das Hinterrad verzogen wurde, der Lack grob abgeschürft wurde und das Faltschloss aufging (andere Öffnungsmethode möglich). Das andere Rad hat auch noch eine Delle im Rahmen, das Kettenschloss ist beschädigt, aber hat noch standgehalten.
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Erneut die Frage - was tun?
Ein vermutlich karzinogenes ''NewYorkKryptonite'' für rund 80-100€ hält selbst einem guten Trennschleifer((Akku-)Flex) rund 2min Stand, allerdings ist es so klein, dass ein Anschließen damit nur bei optimalen Gegebenheiten möglich ist.
Auch die ''L''-Variante ist so klein, dass die dicken Puschen des Moscow nicht an einem dieser niedrigen Radständer angeschlossen werden können.
Der frisch erschienene Test der Stiftung Warentest listete das vergleichsweise riesige Bügelschloss
BTWIN 940U (Decatlon 36€ samt Halterung) als zweitbestes Schloss aus einem Vergleich von 25 Schlössern, wobei nur 5 mit mindestens ausreichend gut abschnitten.
(Testabschnitt Sicherheit wurde, so meine ich mich zu erinnern, mit 1,0 für das NYK ; 1,2 für das Abus Granit 540 und 1,6 für das BTWIN bewertet)
Heißt für mich:
''transiente'' Sicherheit ggü hydraulischem oder elektrischem Werkzeug, Lockpicking kann ich nicht beurteilen und ggü den gängigsten Methoden immerhin sicher.
Zwar gebe ich im allgemeinen nicht viel auf die Stiftung Warentest-Tests, doch mangels besseren Wissen und da mir die Ergebnisse zusagten (groß, sicher & preiswert) legte ich mir letzte Woche das Bügelschloss 940U und das bestbewerteste und ebenfalls preiswerte (27€) Kettenschloss
AXA Cherto 95 (Test2015) zu.
Damit dürften auch Semiprofis ein paar Minuten beschäftigt sein und auf die Amateure wirkt es hoffentlich so abschreckend, dass sie das Rad beim dann unterlassenen Diebstahlversuch gar nicht erst beschädigen.
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Für einen richtigen Erfahrungsbericht ist es etwas früh, das werde ich nachreichen, aber ein paar Dinge kann ich bereits nennen.
940U:
Halterung fürs Bügelschloss muss ich noch besser befestigen - aktuell seitlich auf höhe des Motors an dem Gepäckträger, aber locker (da die Halterung zwar flexibel für verschiedene Rahmenrohrgrößen, aber nicht für solch kleine Rohrdurchmesser gedacht ist), sodass es seitlich etwas wegkippt und die Befestigung ab und an quietscht.
Wird sicher an einem Bild deutlicher - wird nachgereicht, hoffentlich bereits mit neuer Lösung.
Ich fahre nicht immer mit Gepäckträgertaschen, sodass eine Möglichkeit am Rad selbst top wäre.
Das Schloss ist riesig, allerdings auch mit derart viel Gummi ummantelt, dass eine Befestigung an dem Reifen nicht blind erfolgen kann - da muss der Winkel schon halbwegs stimmen.
Wenn möglich wird das Rad damit aber komfortabel und sicher am Rahmen befestigt.
Axa Cherto 95:
Einfach um die Sattelstütze gewickelt, was bei einem Wechsel auf eine Parallelogrammsattelstütze vielleicht nicht mehr passen wird.
Dürfte noch länger sein um die Flexibilität voll ausspielen zu können.
Im Optimum um Unterrohr des Rahmens und Vorderrad oder am HR um die Abstützung des Rahmens und Felge.
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Mal sehen wie es dem Rad mit 3,9 Kilo an Schloss ergehen wird.
Zwei Schlossarten sichern noch mal deutlich besser ab.
Die Bewegungsmelder schienen mir unzuverlässiger Spielkram zu sein, der einen durchgehend mit Fehlalarmen nerven würde, ohne aber einen Dieb zu stören.
Sicherheit ist natürlich niemals absolut, ggü Profis ist man auch so noch meilenweit von Sicherheit entfernt, aber für die meisten Fälle sollte es reichen.
Ein mehr an Sicherheit wird für mich derart unpraktikabel, dass das Rad seinen Zweck, Alltagshilfe, nicht mehr gerecht werden würde. Bereits so ist es echt nervig ggü einem Stahlseil-Zahlenschloss.
Das war ein Luxus
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Bezüglich der von dir genannten Punkte:
Schnellspanner sollte ich wohl besser Entfernen bevor sich da jemand mal einen Spaß erlaubt.
Akku kommt fast immer mit rein, da sollte ich noch konsequenter werden.
Ist der Akku also auch für dich nur umständlich zu entnehmen?
Bin auf eure Lösungen gespannt :)