apple65 hat drei wesentliche Aspekte auf den Punkt gebracht:
1. Auf die Frage
"Was kann man nun wirklich kaufen damit eine Verbesserung gegenüber den mechanischen Bremsen erreicht wird?" kann es nur die eine Antwort geben:
"Alles!"
Gemeint ist natürlich "alles Hydraulische mit Scheiben", aber das versteht sich ja von selbst.
2. Den Bogen überspannen kann man bei Bremsen eigentlich nicht. Sagt apple65 und das stimmt natürlich, wobei man sich vernünftigerweise schon fragen sollte,
wo man
wie fährt: Wer für Touren an der Nordseeküste Downhill-Stopper montiert, macht zwar technisch keinen Fehler, hat aber sein Geld buchstäblich zum Fenster rausgeschmissen.
3. Man sollte sich vorher klar darüber werden, ob man mit oder ohne Bremsabschalter fahren will. Ich habe kürzlich die originale mechanische Tektro am Prague meiner Frau gegen eine Shimano BR-M395 getauscht, und zwar ohne Bremsabschalter. Nach 110 km "Probefahrt" im Wald vermisse ich ihn nicht, meine Frau (90 km mit dem neuen System) vermisst ihn ebensowenig. Das muss aber jeder für sich selbst entscheiden.
Dies alles vorausgeschickt, werfe ich nun einmal eine Bremse ins Rennen, die bisher noch niemand genannt hat. Einen Preis-Kracher fürwahr, und zwar im besten Sinne – mit einem geradezu phänomenalen Preis-/Leistungsverhältnis. Es handelt sich um die Clarks M2 "E-Bike".
Ich fahre sie nun seit 1.600 km an meinem Fischer EM 1608. In Sachen Performance würde ich die Clarks in eine Reihe stellen mit der Tektro HD-E500, damit noch oberhalb der BR-M395. Sie ist hervorragend zu dosieren, absolut zuverlässig, wartungsarm und quietschfrei und verwendet die gleichen Bremsbeläge wie z.B. Shimano XTR M985 M988, Deore XT M785, Deore M615, M675. Laut Test (s.u.) ist sie nicht der sprichwörtliche Anker, jedoch die etwa 90 kg, die das Fischer und ich gemeinsam auf die Waage wuchten, bringt sie im Bedarfsfall sehr energisch zum Stehen.
Für nicht einmal 50 € bekommt man also eine wirklich empfehlenswerte Bremse, die zwar nicht für den Downhill reicht, unter Standardbedingungen im Alltagsbetrieb aber äußerst zuverlässig agiert.
Hier ein Auszug aus dem
Testbericht:
When it comes to our annual brake test there’s a traditional ceremony that we always have to perform. This involves emailing Clarks Cycle Systems at least two or three times to make absolutely sure that there hasn’t been a monetary misunderstanding. We always come away satisfied that we’ve definitely done due diligence, but still not really believing the price tag on the M2 brakes.
To put it another way, the price isn’t wrong and you can buy a full hydraulic brake set including 160mm rotor and bracket for less than the price of most 160mm rotors on their own.
Unlike a lot of budget brakes, the Clarks M2s are a tidy, modern and well finished unit weighing 475g. The bar clamp is now fixed (original M2s were almost identical to Shimano Deore including a hinged bar clamp) so you’ll have to shift grips to get them on/off. A relatively long lever also compensates slightly for the lack of bite, and while our long-term sets have developed wobble it’s never got distractingly bad.
The callipers are neat, too, with a Hope-style red anodised bore cap feature on bodies shaped very similarly to SRAM’s Level brakes. They take Shimano pattern pads, though, which makes finding spares easy, and both brake feel and power improve if you upgrade to high quality aftermarket pads.
Because they never generate much stopping heat they handle proper mountain use fine if you can cope with the level of power. While we’ve seen some issues reported elsewhere, we've had no reliability issues with our original long termer set despite three years of continual use, and subsequent brakes have been equally trustworthy.
Die normale M2 wird übrigens ohne Bremsabschalter geliefert, die ansonsten weitestgehend baugleiche "E-Bike" mit. Wie oben bereits ausgeführt, ist das Geschmackssache, wobei der Gesetzgeber m.W. einen Bremsabschalter fordert.
Hier noch die Webseite des Herstellers.