25-07-2017, 16:41
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 25-07-2017, 16:46 von MaxiFee.
Bearbeitungsgrund: Hier und da noch ein bisschen was verbessern
)
Guten Tag an alle Ebike und Bastelfreunde,
Ich wollte euch mal zeigen wie ich an meinem NCM Moscow+ 48V 2017 ein Fahrradlicht fest installiert habe.
Das Licht läuft nur über die Akkuspannung und lässt sich per Schalter am Lenker bedienen.
Prinzipiell lässt sich mein Aufbau an jedem Ebike umsetzten, man benötigt nur eine konstante Spannungsquelle.
Ich habe mich letztendlich für eine Variante über den Akku vom Ebike entschieden, da nahezu immer wenn ich mein Fahrradlicht brauche die Batterien leer sind.
Außerdem hat es mir beim letzten Mal als ich ein paar Ebikes im Laden angesehen hatte die Sprache verschlagen, als ich hörte, dass so eine "Lichtanlage" 350€ und mehr kostet. Es hat mich dann einfach gereizt es so günstig wie möglich nachzubauen.
Ich möchte folgendes vorher noch anmerken:
Bei dem Umbau arbeitet man an Kabel, an denen die Akkuspannung anliegt. Es liegt im Höchstfall eine Spannung von 54.6V an.
Sollte es zum Kurzschluss kommen während der Akku eingelegt ist kann das schlimme Folgen haben. Nicht nur kann es euren Controller schrotten, mit Lithium Ionenakkus ist überhaupt nicht zu spaßen. Das kann schwere folgen haben.
Deswegen ist der Beitrag auch keine Anleitung, ich möchte euch lediglich meinen Umbau zeigen.
Alles was ihr daraus macht geschieht in eurer Verantwortung.
Also dann fang ich mal an:
Zuerst habe ich nach einem Kabel Ausschau gehalten an dem sich das Licht installieren lässt. Da ich hier gelesen hatte, dass bei den alten Moscow Modellen ein SM2 Stecker unbenutzt am Controller hängt hab ich zuerst dort geschaut aber bei den neuen Modellen ist der wohl weggefallen.
Also hab ich mal die Akkuhalterung abgeschraubt und siehe da, da liegt ein freier Higo S2 Stecker direkt am Akkukabel zum Controller.
Dazu musste ich nur den oberen Teil der Halterung abschrauben (die obere Schraube hält eine Klappe, unter diese findet man die Befestigung des Schlosses und eine weiter Schraube) und die Kontermutter für den Stromanschluss abdrehen.
Dann kam der Anschluss zum Vorschein und ich habe ihn mir durch das Loch im Rahmen in dem auch das Verbindungskabel von Display und Controller läuft nach außen gelegt.
Nochmal nachgemessen mit dem Multimeter und der Anschluss hat genau die Akkuspannung.
Da ich somit die Bestätigung hatte, dass es einen solches Kabel gibt habe ich mir günstig eine Lampe bestellt, die min. 48V einstecken kann und eine Fahrradhalterung hat.
Ein Set wasserfeste einpolige Stecker habe ich außerdem noch bestellt.
Ich hab mir dann mal die mal Zeit genommen einen Schaltplan zu erstellen. Ist zwar bei so ner kleinen Schaltung eigentlich nicht notwendig aber so geht dann doch weniger schief und man kann schon mal nachdenken wo man alles platzieren möchte.
Letztendlich hab ich mich für eine Parallelschaltung entschieden, an die ich einen Schalter am Lenker vorschalte.
Bei einer Parallelschaltung habe ich den Vorteil, dass ich erstens an jedem Verbraucher die gleiche Spannung habe und zweitens kann ich die Anschlüsse alle schon vorbereiten und dann bei Gelegenheit einfach anstecken,
da ich mich noch für kein Rücklicht entschieden habe.
Da ich das ganze Licht modular aufbauen möchte schalte ich vor alle Teile der Schaltung einen Stecker.
Das dient nur dazu, dass man bei einem Defekt nicht alles neu aufbauen muss, sondern einfach einzelne Komponenten tauschen kann.
(Ich werde alles bis auf das Rücklicht installieren. Da bei einer Parallelschaltung an jedem Verbraucher die gleiche Spannung anliegt ist dies kein Problem)
Als dann heute das Paket kam und sowieso absolutes Sauwetter draußen war hab ich mich sofort auf in die Garage gemacht.
Ich habe mal alles rausgesucht, was ich für den Einbau benötige:
(Stom, Lötkolben, Lötzinn, Zange, Isolierzange, Multimeter, Stecker, Schrumpfschlauch, Kabel, Lampe, Schalter)
Dann gleich mal den Higo S2 Stecker abgeknipst. Ich hätte auch einen Female Stecker passend kaufen können und dann an diesem mit dem Löten beginnen können aber ich bin kein Freund von den Higo Steckern.
Ich finde sie bringen bis auf die Kompaktheit wenige Vorteile. Sind nicht mal wirklich Wasserfest. Ich bin mir sicher das ab diesem Punkt die Garantie futsch ist aber das wird eh mein Bastelrad :)
Gleich mal abisoliert und + / - Pol per Multimeter bestimmt. Ich habe zuerst die Stecker des Minuspols angelötet und mit Schrumpfschlauch versehen.
Als nächstes hab ich den Stecker am + Kabel angelötet. Das Kabel habe ich länger gemacht, theoretisch hätte ich einfach das Schalterkabel nehmen können aber ich habe mich aus optischen Gründen dagegen entschieden. Das Kabel, das ich benutzt habe ist einfach dicker und flexibler.
Ich habe auch noch gleich den Schalter am Lenker vorbereitet. Ich hatte Glück, dass dieser zwei Ausgänge hat ansonsten hätte ich aber das Kabel wieder gesplittet wie am an den Steckern am Minuspol.
Jetzt wollte ich die Lampenhalterung anbauen. Der schlimmste Teil des ganzen Umbau...
Aus irgendeinem Grund war die Fassung in der die Mutter für eine Seite der Displayhalterung sitzt rundgedreht und die Schraube war komplett verkeilt.
Nach etlichen Versuchen und Kraftausdrücken hab ich dann Bremsgriff, Schaltung und den Griff vom Lenker abgeschraubt und einfach die Halterung runtergezogen.
Die Schraube hab ich dann vorsichtig durchgesägt ohne die Halterung zu beschädigen.
Der Mist hat mich fast 2 Stunden gekostet weil ich nix kaputt machen wollte.
Hier mal ein vorher nachher Bild. Ich habe zusätzlich 5 Unterlegscheiben auf jeder Seite drunter gelegt.
Auf dem Bild kann man auch erkennen, dass die Halterung perfekt zwischen Displaybefestigung und Lenkervorbau passt.
Auch der Schalter am Lenker hat seinen Platz gefunden. Unter Beides habe ich noch Isolierband geklebt. Dann ist der Lenker gut vor Kratzern geschützt und es verrutscht nix.
Als dies Odyssee endlich ein Ende hatte konnte ich mich wieder dem Licht zuwenden. Da das Licht auch für normale Dynamos geeignet ist hat es noch einen zusätzlichen Anschluss für das Rücklicht. Diesen habe ich abgeknipst und beide Pole gut isoliert. Berühren die sich hat man einen Kurzschluss.
Ich habe also mit einer 9V Block Batterie getestet, welches - und + Kabel der Lampe ist. Dazu die Kontakte an eine 9V Batterie gehalten. Die Gefahr, dass was durchbrennt, ist ja gering. Ich habe mir die Kontakte dann markiert und die jeweiligen Steckerpaare zum Schalter und dem - Pol verlötet. Die Lampe konnte ich dann schonmal provisorisch in die Halterung schrauben.
Jetzt den Plus Stecker an den Schalter am Lenker und den Minus an den gesplitteten Akkuminus am Rahmenloch stecken UND geschafft!!!
Dann noch alles schön verkabelt und so ordentlich wie möglich aussehen lassen. Ich habe für die Übergangszeit einfach jeweils ein Steckerdummi in die beiden Freien gesteckt bis ich ein gutes Rücklicht gefunden habe. Da braucht man dann aber nur die beiden Steckverbindungen anlöten und los gehts. Der Hauptteil ist also getan.
Die Leuchtkraft ist in meinem Falle OK, ich wollte aber auch was haben was StVO tauglich ist. Ob man das allerdings bei dem Selbsteinbau geltend machen kann ist ne andere Sache.
Bestimmt geil was man aus den 48V alles rausholen könnte. Da haben manche Chinashops richtige Kracher im Angebot.
Ich hoffe mein Bericht hat euch gefallen. Ist jetzt ein riesen Post geworden zu einer kleinen Sache aber dann hat man es einmal ausführlich.
Ich finde diese Lösung jedenfalls besser als da irgendein Kabel vom Usb Anschluss hoch zu legen oder jede Woche 3 AA Batterien aufzuladen.
Ich wünsch euch noch ne gute Fahrt (trotz Regenwetter)!
- Max
Ps. Eigentlich hatte der Text ein paar Smileys ums nicht ganz so steif wirken zu lassen aber da ich ans Limit von 10 Grafiken gekommen bin mussten die alle weichen (Lachsmiley)
Ich wollte euch mal zeigen wie ich an meinem NCM Moscow+ 48V 2017 ein Fahrradlicht fest installiert habe.
Das Licht läuft nur über die Akkuspannung und lässt sich per Schalter am Lenker bedienen.
Prinzipiell lässt sich mein Aufbau an jedem Ebike umsetzten, man benötigt nur eine konstante Spannungsquelle.
Ich habe mich letztendlich für eine Variante über den Akku vom Ebike entschieden, da nahezu immer wenn ich mein Fahrradlicht brauche die Batterien leer sind.
Außerdem hat es mir beim letzten Mal als ich ein paar Ebikes im Laden angesehen hatte die Sprache verschlagen, als ich hörte, dass so eine "Lichtanlage" 350€ und mehr kostet. Es hat mich dann einfach gereizt es so günstig wie möglich nachzubauen.
Ich möchte folgendes vorher noch anmerken:
Bei dem Umbau arbeitet man an Kabel, an denen die Akkuspannung anliegt. Es liegt im Höchstfall eine Spannung von 54.6V an.
Sollte es zum Kurzschluss kommen während der Akku eingelegt ist kann das schlimme Folgen haben. Nicht nur kann es euren Controller schrotten, mit Lithium Ionenakkus ist überhaupt nicht zu spaßen. Das kann schwere folgen haben.
Deswegen ist der Beitrag auch keine Anleitung, ich möchte euch lediglich meinen Umbau zeigen.
Alles was ihr daraus macht geschieht in eurer Verantwortung.
Also dann fang ich mal an:
Zuerst habe ich nach einem Kabel Ausschau gehalten an dem sich das Licht installieren lässt. Da ich hier gelesen hatte, dass bei den alten Moscow Modellen ein SM2 Stecker unbenutzt am Controller hängt hab ich zuerst dort geschaut aber bei den neuen Modellen ist der wohl weggefallen.
Also hab ich mal die Akkuhalterung abgeschraubt und siehe da, da liegt ein freier Higo S2 Stecker direkt am Akkukabel zum Controller.
Dazu musste ich nur den oberen Teil der Halterung abschrauben (die obere Schraube hält eine Klappe, unter diese findet man die Befestigung des Schlosses und eine weiter Schraube) und die Kontermutter für den Stromanschluss abdrehen.
Dann kam der Anschluss zum Vorschein und ich habe ihn mir durch das Loch im Rahmen in dem auch das Verbindungskabel von Display und Controller läuft nach außen gelegt.
Nochmal nachgemessen mit dem Multimeter und der Anschluss hat genau die Akkuspannung.
Da ich somit die Bestätigung hatte, dass es einen solches Kabel gibt habe ich mir günstig eine Lampe bestellt, die min. 48V einstecken kann und eine Fahrradhalterung hat.
Ein Set wasserfeste einpolige Stecker habe ich außerdem noch bestellt.
Ich hab mir dann mal die mal Zeit genommen einen Schaltplan zu erstellen. Ist zwar bei so ner kleinen Schaltung eigentlich nicht notwendig aber so geht dann doch weniger schief und man kann schon mal nachdenken wo man alles platzieren möchte.
Letztendlich hab ich mich für eine Parallelschaltung entschieden, an die ich einen Schalter am Lenker vorschalte.
Bei einer Parallelschaltung habe ich den Vorteil, dass ich erstens an jedem Verbraucher die gleiche Spannung habe und zweitens kann ich die Anschlüsse alle schon vorbereiten und dann bei Gelegenheit einfach anstecken,
da ich mich noch für kein Rücklicht entschieden habe.
Da ich das ganze Licht modular aufbauen möchte schalte ich vor alle Teile der Schaltung einen Stecker.
Das dient nur dazu, dass man bei einem Defekt nicht alles neu aufbauen muss, sondern einfach einzelne Komponenten tauschen kann.
(Ich werde alles bis auf das Rücklicht installieren. Da bei einer Parallelschaltung an jedem Verbraucher die gleiche Spannung anliegt ist dies kein Problem)
Als dann heute das Paket kam und sowieso absolutes Sauwetter draußen war hab ich mich sofort auf in die Garage gemacht.
Ich habe mal alles rausgesucht, was ich für den Einbau benötige:
(Stom, Lötkolben, Lötzinn, Zange, Isolierzange, Multimeter, Stecker, Schrumpfschlauch, Kabel, Lampe, Schalter)
Dann gleich mal den Higo S2 Stecker abgeknipst. Ich hätte auch einen Female Stecker passend kaufen können und dann an diesem mit dem Löten beginnen können aber ich bin kein Freund von den Higo Steckern.
Ich finde sie bringen bis auf die Kompaktheit wenige Vorteile. Sind nicht mal wirklich Wasserfest. Ich bin mir sicher das ab diesem Punkt die Garantie futsch ist aber das wird eh mein Bastelrad :)
Gleich mal abisoliert und + / - Pol per Multimeter bestimmt. Ich habe zuerst die Stecker des Minuspols angelötet und mit Schrumpfschlauch versehen.
Als nächstes hab ich den Stecker am + Kabel angelötet. Das Kabel habe ich länger gemacht, theoretisch hätte ich einfach das Schalterkabel nehmen können aber ich habe mich aus optischen Gründen dagegen entschieden. Das Kabel, das ich benutzt habe ist einfach dicker und flexibler.
Ich habe auch noch gleich den Schalter am Lenker vorbereitet. Ich hatte Glück, dass dieser zwei Ausgänge hat ansonsten hätte ich aber das Kabel wieder gesplittet wie am an den Steckern am Minuspol.
Jetzt wollte ich die Lampenhalterung anbauen. Der schlimmste Teil des ganzen Umbau...
Aus irgendeinem Grund war die Fassung in der die Mutter für eine Seite der Displayhalterung sitzt rundgedreht und die Schraube war komplett verkeilt.
Nach etlichen Versuchen und Kraftausdrücken hab ich dann Bremsgriff, Schaltung und den Griff vom Lenker abgeschraubt und einfach die Halterung runtergezogen.
Die Schraube hab ich dann vorsichtig durchgesägt ohne die Halterung zu beschädigen.
Der Mist hat mich fast 2 Stunden gekostet weil ich nix kaputt machen wollte.
Hier mal ein vorher nachher Bild. Ich habe zusätzlich 5 Unterlegscheiben auf jeder Seite drunter gelegt.
Auf dem Bild kann man auch erkennen, dass die Halterung perfekt zwischen Displaybefestigung und Lenkervorbau passt.
Auch der Schalter am Lenker hat seinen Platz gefunden. Unter Beides habe ich noch Isolierband geklebt. Dann ist der Lenker gut vor Kratzern geschützt und es verrutscht nix.
Als dies Odyssee endlich ein Ende hatte konnte ich mich wieder dem Licht zuwenden. Da das Licht auch für normale Dynamos geeignet ist hat es noch einen zusätzlichen Anschluss für das Rücklicht. Diesen habe ich abgeknipst und beide Pole gut isoliert. Berühren die sich hat man einen Kurzschluss.
Ich habe also mit einer 9V Block Batterie getestet, welches - und + Kabel der Lampe ist. Dazu die Kontakte an eine 9V Batterie gehalten. Die Gefahr, dass was durchbrennt, ist ja gering. Ich habe mir die Kontakte dann markiert und die jeweiligen Steckerpaare zum Schalter und dem - Pol verlötet. Die Lampe konnte ich dann schonmal provisorisch in die Halterung schrauben.
Jetzt den Plus Stecker an den Schalter am Lenker und den Minus an den gesplitteten Akkuminus am Rahmenloch stecken UND geschafft!!!
Dann noch alles schön verkabelt und so ordentlich wie möglich aussehen lassen. Ich habe für die Übergangszeit einfach jeweils ein Steckerdummi in die beiden Freien gesteckt bis ich ein gutes Rücklicht gefunden habe. Da braucht man dann aber nur die beiden Steckverbindungen anlöten und los gehts. Der Hauptteil ist also getan.
Die Leuchtkraft ist in meinem Falle OK, ich wollte aber auch was haben was StVO tauglich ist. Ob man das allerdings bei dem Selbsteinbau geltend machen kann ist ne andere Sache.
Bestimmt geil was man aus den 48V alles rausholen könnte. Da haben manche Chinashops richtige Kracher im Angebot.
Ich hoffe mein Bericht hat euch gefallen. Ist jetzt ein riesen Post geworden zu einer kleinen Sache aber dann hat man es einmal ausführlich.
Ich finde diese Lösung jedenfalls besser als da irgendein Kabel vom Usb Anschluss hoch zu legen oder jede Woche 3 AA Batterien aufzuladen.
Ich wünsch euch noch ne gute Fahrt (trotz Regenwetter)!
- Max
Ps. Eigentlich hatte der Text ein paar Smileys ums nicht ganz so steif wirken zu lassen aber da ich ans Limit von 10 Grafiken gekommen bin mussten die alle weichen (Lachsmiley)