Hallo,
eines vorweg: ich arbeite weder für noch bei NCM oder einem anderen Hersteller. Auch bin ich kein Elektriker oder ähnliches. Seit der Jugend habe ich mich jedoch dafür angefangen zu interessieren und das ein oder andere Gerät mal repariert und auch Lautsprecher selbst gebaut/konstruiert. Also ganz ohne jegliches Wissen geht es da nicht. Aber es ist weder mein Beruf, noch sind die Kenntnisse besonders tiefgreifend.
Also könnt ihr nun aufhören zu lesen
Zu den Ladegeräten kann ich nicht viel beitragen, da ich nur noch das 36V O-Ladegerät von NCM habe. Das 48V wurde gleich durch das damals schon vorhandene CLG und später ergänzend durch das HLG ersetzt. Diese kann ich frei einstellen, lüfterlos, sind zumindest wassergeschützt (IP 65) und damit mobil gut zu verwenden.
Bei den Pedelec-Akkus ist es schon recht auffällig, dass diese oftmals frühzeitig die Segel strecken. Das liegt IMO aber weder am Ladegerät (nur bedingt dazu später mehr) noch an den Zellen selbst. IMO liegt es am fehlenden Verständnis und am BMS.
Bei unseren günstigen Pedelec-Akkus sind einfach günstige BMS-Systeme verbaut. Bei E-Autos sieht das schon ganz anders aus und daher halten diese auch deutlich länger.
Dazu muss man aber erst einmal verstehen, wie so ein Akku aufgebaut ist und wo die Probleme liegen.
Nehmen wir mal einen 13S4P (48V) Akku als Beispiel:
Hier sind 13 Zellen in Serie geschaltet (orange). Das bedeute das sich die Spannung (V) erhöht. Hat eine einzelne voll geladene Zelle 4,2 V sind es hier also 13 X 4,2 V = 54,6 V.
Um die Kapazität zu erhöhen schaltet man weitere Zellen parallel dazu (grün). In unserem Fall sind es 4.
Ähnliches Spiel: hat eine Zelle 3,5 Ah x 4 = 14 Ah.
Sagen wir mal das sind „Zellblöcke“ deren Zellen sich von der Spannung (V) automatisch angleichen. Aber NUR in diesem 4er Verbund.
Jetzt gibt es dort ein paar Probleme: Zellen können „driften“ = die Spannung der einzelnen Zellen kann mit der Zeit unterschiedlich werden. Und/oder einige BMS-Systeme ziehen den Strom nur von einer Zellbank. Da auch ein BMS Strom verbraucht, gerät damit der Akku automatisch irgendwann ins „Ungleichgewicht“. Einziger Ausweg: das BMS hat einen sogenannten Balancer an Board, der die Zellen wieder von der Spannung angleicht. Die günstigen BMS-Systeme können das aber (wenn überhaupt) nur passiv und nah der Ladeschlussspannung = am Ende des Ladevorgangs.
Damit kommen wir wieder zum Ladegerät. Denn wenn dieser den Akku gar nicht volllädt, kann das „Balancen“ gar nicht stattfinden.
Natürlich ist es ebenso richtig, dass Zellen die nur mit 80% voll geladen werden theoretisch länger leben. Aber nur, wenn die Spannung auch etwa gleich ist.
Sind die Spannungen aber unterschiedlich, kann es durchaus passieren, dass einzelne Zellblocks in die Unterspannung gehen und die Zellen dauerhaft schädigen. Beispiel: einige Zellen haben noch 3,2 V andere sind kurz vor dem Tot und haben z.B. nur noch 2,5 V. Und unter Belastung verschärft sich das ganze dann meiner Meinung nach noch einmal.
Von daher bin ich auch kein Fan davon den Akku möglichst bis zur Abschaltung zu fahren. Und erst dreimal nicht, wenn dieser eh schon vorgeschädigt ist. Es sei denn, der Akku hat noch Garantie und man will ihn absichtlich schnell töten.